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Die Beschimpfungen von Fernando Alonso gegen Michael Schumacher nach dem Rennen in Italien waren hart. Nun erhält der Ferrari-Pilot Rückendeckung - ausgerechnet von Bruder Ralf.
Hamburg - Dieser forderte Weltmeister Alonso in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL auf, Michael nicht mehr zu beschimpfen. Der Spanier hatte den Ferrari-Fahrer nach dem Rennen in Monza in einem Radio-Interview als den am meisten bestraften und unsportlichsten Fahrer der Formel- 1- Geschichte bezeichnet. Dabei verglich er ihn mit dem französischen Fußball-Nationalspielers Zinedine Zidane, der im WM-Finale nach einem Kopfstoß die Rote Karte gesehen hatte: "Zidane hat sich mit mehr Ruhm verabschiedet als Schumacher."
Wegen einer angeblichen Behinderung von Michael Schumachers Ferrari-Kollegen Felipe Massa in der Qualifikation war Alonso in der Startaufstellung von Platz fünf auf zehn strafversetzt worden.
Für solche Entscheidungen der Rennleitung seien weder Ferrari noch Michael verantwortlich, sagte Ralf Schumacher: "Also sollte man daher von Beschimpfungen gegenüber meinem Bruder absehen." Er äußerte aber auch Verständnis für die verbale Attacke Alonsos: "Man sollte das nicht ganz so ernst nehmen und ihm nachsehen, dass er in einer sehr schwierigen Phase war", erklärte der 31-Jährige.
Im Rennen war der Renault von Weltmeister Alonso kurz vor dem Ziel stehen geblieben. Danach war - durch Michael Schumachers Sieg - Alonsos Vorsprung in der WM-Wertung von zwölf auf zwei Punkte geschrumpft.
Zugleich äußerte sich Ralf Schumacher über den Rücktritt des sechs Jahre älteren Bruders. Dieser habe ihn nicht über die Entscheidung eingeweiht: "Wir haben da nie drüber gesprochen. Ich habe es nach dem Rennen erfahren wie jeder andere auch."
Das Verhältnis zwischen Ralf und Michael Schumacher gilt als angespannt. Noch vor wenigen Wochen hatte Ralf Schumacher verkündet, dass es eine Bruderliebe zwischen den beiden nie gegeben habe. "Michael war für mich, privat oder beruflich, nie eine Orientierung. Wir hatten nie viel miteinander zu tun. Er ist sechseinhalb Jahre älter als ich, als Kind habe ich kaum Erinnerungen an ihn. Eigentlich bin ich als Einzelkind groß geworden", hatte der Toyota-Pilot der "Bunten" gesagt.